Lotto stammt aus dem Französischen „lot“, was Anteil, Los oder Schicksal bedeutet. Eine Lotterie ist ein Glücksspiel, bei dem ein Spieler einen Wettbetrag auf die Ziehung von zuvor getippten Zahlen aus einer begrenzten Zahlenmenge einsetzt. Lotto zählt zu den populärsten Glücksspielen und wird in Deutschland oder Österreich mit einem Lotteriemonopol gestaltet.
Es existieren bei Lottospiel zwei Konzepte. Bei aktiven Lotterien wählt ein Spieler eine begrenzte Anzahl Nummern aus einer vorgegebenen Zahlenreihe aus. Das in Deutschland bekannteste System ist „6 aus 49“. Dabei werden sechs Zahlen aus einer im Quadrat dargestellten Zahlenreihe von 1 bis 49 auf einem Lottoschein angekreuzt. Bei der anschließenden öffentlichen Ziehung werden dann die sechs Gewinnzahlen gezogen. Je mehr Zahlen ein Spieler richtig angekreuzt hat, desto höher ist der Gewinn. Das wird anteilig im Verhältnis zum gesamten Wetteinsatz ausgerechnet. Die Mindest-Trefferzahl sind drei Richtige, mit sechs Richtigen im Lotto wird man mit ein wenig Glück sogar Millionär.
Die andere Spielvariante ist das passive Lotteriespiel. Dabei werden Tippscheine mit mehrstelliger Losnummer gekauft. Die Zahlen müssen hier nicht mehr aktiv angekreuzt werden und die Gewinnstufen sind meistens schon im Voraus festgelegt.
Lotto ist eines der beliebtesten Glücksspiele überhaupt
Mit welchem Tippsystem und welcher Methode die richtigen Zahlen gezogen werden, darüber haben sich im Laufe der Geschichte schon passionierte Glücksspieler und Mathematiker den Kopf zerbrochen. Das Lottospiel hat sich durch die Jahrhunderte zu einem der beliebtesten Glücksspiele entwickelt und konnte sich, anders als andere Glücksspiel-Varianten, stets seinen guten Ruf bewahren. Das ist zu einem großen Teil der staatlichen Regulation zuzuschreiben.
Mit zunehmender Regulierung von staatlicher Seite wurde Lotto spielen auch in Europa immer beliebter und es entwickelten sich diverse länderspezifische Systeme. In Deutschland spielt man Lotto 6 aus 49, während beispielsweise in Italien 6 aus 90 getippt wird. Wer Lotto liebt, kann auch in anderen Ländern mitspielen. Durch das Internet ist es heute möglich, bei diversen Ziehungen im Ausland mitzumachen.
Die Ursprünge des Glücksspiels
Die Geschichte des Glücksspiels ist schätzungsweise so alt wie die Menschheit selbst. Der Reiz, sein Glück zu suchen und mit Hilfe des Zufalls seinen Wetteinsatz zu vermehren, ist einfach menschlich. Seit jeher konnten Verbote oder Restriktionen die Menschen nicht davon abhalten, beim Glücksspiel die Götter herauszufordern. Das Glücksspiel ist auch heutzutage ein Mysterium.
Jahrtausende alte Belege für das Glücksspiel
Die Geschichte des Lottospiels beginnt vermutlich schon im alten China etwa 200 Jahre v. Chr. Dort wurden die ältesten Würfel der Welt gefunden. Manche vermuten, dass der Verkauf von Lottoscheinen teilweise den Bau der Chinesischen Mauer ermöglicht habe. In China, das als Land der größten Spieltradition gilt, ist heute das Glücksspiel offiziell verboten.
Auch in Europa wurden während der Zeit des Römischen Kaiserreichs Lose verteilt, bei denen alle Gäste eines Abendessens ein kleines Mitbringsel erhielten. Im 15. Jahrhundert wurden die ersten Lotterien in Holland verzeichnet, die später aber verboten wurden, weil es zu zahlreichen Missbräuchen kam. Aus den niederländischen Lotterien sind die heutigen Klassenlotterien hervorgegangen.
Aus Privatlotterien für den guten Zweck entwickelten sich die staatlichen Lotterien
Parallel dazu haben sich in Deutschland und in der Schweiz sogenannte „Glückshäfen“ und „Glückstöpfe“ entwickelt. Zunächst wurden Sachpreise ausgelost und mit der Zeit führten die Veranstalter Geldgewinne ein. Die Begeisterung für das Spiel wurde zunächst in soziale oder kirchliche Projekte kanalisiert und die Erlöse beispielsweise für den Bau von Waisenhäusern gespendet. Neben Privatlotterien entwickelten sich auch zunehmend staatliche Lotterien, die die Staatsausgaben finanzieren halfen.
Im 16. Jahrhundert wurden die ersten württembergischen Lotterien veranstaltet, womit der Herzog zu Württemberg seinen Schlossbau finanzieren konnte. Das heute bekannte Zahlenlotto führte 1735 Kurfürst Albrecht von Bayern in Deutschland ein. Gerade aus den ärmeren Schichten verfielen damals viele dem Lottospiel durch seine preiswerten Lose. Der Konflikt zwischen der Finanzierung von Staatshaushalten und der Verarmung der Unterschicht beschäftigte einige Landesfürsten. Manche verboten das Lotto daraufhin.
Verbote und Regulationen begleiteten die Geschichte des Zahlenlottos noch bis ins 20. Jahrhundert. Der Landtag Baden-Württemberg beschloss 1958 die Wiedereinführung des heutigen Lottosystems.
Lotto in der heutigen Zeit
Seit der ersten öffentlichen Live-Ausstrahlung der Ziehung der Lottozahlen im September 1965 ist das Lotto-Spiel ein populärer Teil der deutschen Fernsehlandschaft. Jeden Samstagabend vor Ausstrahlung der Tagesschau saßen Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, um die Ausspielung live mitzuerleben. Seit 1982 kam zu der Samstagsziehung noch das Lotto am Mittwoch hinzu.
Die heute verbreiteten Internet-Lotterien haben allerdings nichts mit den staatlichen Lotteriespielen zu tun. Es handelt sich hier um eigene Ziehungen mit anderen Zahlensystemen, außerdem sind einige Internet-Lotterien durch die Werbefinanzierungen kostenlos und es gibt tägliche Ausziehungen.
Staatliche Regulierung des Glücksspiels
Die einzelnen Bundesländer haben zum Teil jahrelang mit den Online-Regelungen des Lottos untereinander verhandelt. Der erste Glücksspielstaatsvertrag vom Januar 2008 verbot die Verbreitung dieses Glücksspiels von 2009 an. Im Dezember 2011 unterzeichneten dann fast alle Bundesländer gemeinsam einen Glücksspieländerungsstaatsvertrag, der das Vertriebsverbot für Lotto im Internet aufhob. Seit 2012 ist es in einigen Ländern wieder erlaubt, Lotto online zu spielen.
Ob per Hand im Kiosk ausgefüllt, in Lotto-Spielgemeinschaften, über Glücksspirale oder per Dauerschein – der Reiz, den Jackpot zu knacken wird auch weiterhin tausende Lottospieler in ihren Bann ziehen.